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Erde

 

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Was abgespalten worden ist von irgendeiner Weltensubstanz, irgendeiner Welten Wesenheit von seinem eigentlichen Sinn durch den Verzicht, charakterisieren wir als Erde, (der Träger des Todes).

Tod ist Ausgeschlossenwerden irgendeiner Weltensubstanz, irgendeiner Welten Wesenheit von ihrem eigentlichen Sinn.  

 

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Der Ursprung der Planetensiegel geht auf den Münchner Kongress der Theosophischen Gesellschaft im Mai 1907 zurück. Für das Programmheft dieses Kongresses zeichnete Rudolf Steiner fünf verschiedene von ihm auch als »Vignetten« bezeichnete Planetensiegel, eines für jeden Kongresstag, beginnend mit Samstag – Saturn, dann Sonntag – Sonne, Montag – Mond, Dienstag – Mars, und als letztes Mittwoch - Merkur. Zwei weitere Siegel, Jupiter und Venus, kamen vier Jahre später, bei der Gestaltung des Stuttgarter Zweighauses 1911 dazu, in dem alle Siegel im Versammlungsraum in Gold auf dunkelblauem Grund gemalt waren. Rudolf Steiner hat, wie bei all seinen künstlerischen Werken, auf eine nähere Erklärung dieser Planetensiegel weitgehend verzichtet. Sie sind als bildhaft-imaginative Darstellung der aufeinanderfolgenden Stufen der planetarischen Entwicklung  aufzufassen, die ihren Sinn selbst durch meditative Betrachtung enthüllen.  

 

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Die drei geschilderten Stufen (Saturn, Sonne, Mond) waren also Bewußtseinsstufen, die vierte ist nicht bloß Bewußtsein, sondern Selbstbewußtsein.

Die kommende Erdentwickelung wird einerseits das gegenwärtige Vorstellungs- und Gedankenleben zu immer höherer, feinerer, vollkommenerer Entfaltung bringen; anderseits aber wird sich während dieser Zeit allmählich auch schon das selbstbewußte Bilderbewußtsein nach und nach herausformen. Zu vollem Leben wird jedoch das letztere im Menschen erst auf dem nächsten Planeten gelangen, in den sich die Erde umformen wird, und der in der Geheimwissenschaft der «Jupiter» heißt.

In dem Augenblick, wo der Mensch seine physischen Sinnesorgane schließt, wenn er schläft, hört das Selbstbewußtsein auf; wenn er sie nach außen aufschließt, hat er Selbstbewußtsein. Selbstbewußtsein gewinnt man dadurch, daß man mit seinen Organen die Umgebung beobachten kann. Nur der phy- sische Körper ist so weit, daß er seine Organe nach außen auf- schließen kann. Wenn der Äther- und der Astralkörper mit ihren Organen die Umgebung beobachten könnten, würde der Mensch auch in ihnen Selbstbewußtsein erlangen. Aber dazu gehören Organe. Der physische Körper hat sein Selbstbewußtsein auch nur durch seine Organe. Diese Organe des physischen Körpers sind die Sinne.  

 

303 

Lebensstufen - Runden: siehe Details weiter unten   

 

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Bei dem ersten Elementarreich macht das Sein sich nach außen geltend.  

 

Während des ersten Elementarreiches oder der ersten Runde bewegten sich die Gedanken des Menschen in einer formlosen Gedankenmaterie.  

 

Lassen Sie uns jetzt die erste Runde verfolgen. Diese können wir am besten dadurch studieren, daß wir uns klarmachen, was auf unserer Erde vorhanden ist, da, wo sie am dichtesten ist. In der ersten Runde sind noch keine mineralischen Formen vorhanden, auch keine physischen Naturkräfte und keine chemischen Kräfte. Die Erde hat die bisherige Entwicklungsarbeit nur verrichtet, um die Grundlage für das physische Dasein zu schaffen; sie hat diese Grundlagen geschaffen, um ein physisches Dasein in der vierten Runde vorzubereiten. Wie eine feurige Masse erscheint hier unsere Erde, von so gewaltig hoher Temperatur, daß darin keiner unserer gegenwärtigen Stoffe die Form haben könnte, die er jetzt hat. Alle Stoffe sind in diesem Feuer-Urbrei - lassen Sie mich dieses triviale Wort gebrauchen -, in einer einheitlichen, undifferenzierten Materie durcheinandergeflutet. Die Theosophie sagt: Die Erde ist im Zustande des Feuers. - Damit ist aber nicht ein gewöhnliches Feuer gemeint, sondern ein Feuer höherer, geistiger Art. Da finden sich noch keine chemischen Elemente. Aber das, was im Innern dieser Materie ist, ist doch schon tätig. Zweierlei Arten von geistigen Wesenheiten sind darin tätig: diejenigen, die wir als «Dhyani Chohans » bezeichnen und solche Wesenheiten, die noch nicht zur physischen Materialität heruntergestiegen sind, die zum Teil nur einen Geistkörper haben, zum Teil eingehüllt sind in astrale Materie, und die mit ungeheurer Schnelligkeit die Feuermaterie durchfluten. Wir sehen da ein fortwährendes Entstehen und Vergehen von regellosen Formen, auch von solchen Formen, die schon erinnern an das, was später auf der Erde vorhanden ist. Wie eine Art Schablonen erscheint das, was fortwährend entsteht und vergeht. Es sprudelt etwas auf, was uns an die Gestalten von späteren Kristallen und von späteren Pflanzen erinnert; ja sogar etwas, das schon menschliche Formen annimmt und dann wieder zerstiebt. Die Menschen, die später inkarniert sein werden, sie lebten in diesem Feuer, die Körper ausmodellierend, sie vorbereitend. So erscheint uns dieser Zustand der ersten Runde der Erde. Dann folgt der Übergang dieser feurigfließenden Erde in den Schlafzustand.
 

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Bei dem zweiten Elementarreiche macht sich das Leben nach außen geltend.  

 

Während des zweiten Elementarreiches oder der zweiten Runde bewegten sich die menschlichen Gedanken in gestalteter Gedankenmaterie.
 

Die zweite Runde beginnt in derselben geistigen Weise. Betrachten wir wieder die Erde da, wo sie am dichtesten ist. Jetzt hat dieser Zustand eine ganz andere Form als früher. Jetzt hat er eine Form, welche die heutige Physik schon kennt; der heutige Physiker nennt sie «Äther». Äther ist feiner als unsere heutigen Gase, aber dichter als die Erde in der früheren Runde war. In dieser ganz feinen Materie bildet sich dasjenige aus, was wir chemische Elemente nennen. Diese zweite Stufe können Sie in allen Religionsbüchern in wunderbar schöner Weise angedeutet finden, indem gesagt wird, daß die göttlichen Wesenheiten alles nach Maß, Zahl und Gewicht ordneten. Was früher regellos war, ordnete sich jetzt in chemische Elemente, und diese ordneten sich durch die Zahl. Der Chemiker wird mich verstehen, denn er kennt das regelmäßige periodische System der Elemente. So ist die Materie in bestimmte Maß- und Zahlenverhältnisse zueinander gekommen, nachdem sie als Materie eine gewisse Dichtigkeit, eine ätherische Form angenommen hat. Die einzelnen Stoffe haben auf dieser Stufe noch nichts miteinander zu tun. Sie stehen sich fremd gegenüber. Erst jetzt, wo sich die Materie differenziert, sehen wir die wunderbarsten Formen sich bilden, die uns an die späteren erinnern, sie sind nur noch nicht festbestehend: sternförmige Formen, eckige Formen, Tetraeder, Polyeder, runde Formen und so weiter. Da sind die Formen angedeutet, welche später im Naturreich auftreten. Wie in der ersten Runde die Kristallformen vorgebildet wurden, so bildet sich jetzt in der zweiten Runde das Pflanzenreich vor. Dann flutet das Ganze wieder ab; das Astralische und das Devachanische gehen wieder durch einen Pralaya-Zustand hindurch und erscheinen dann wieder in der dritten Runde.
 

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Bei dem dritten Elementarreich drängt sich die Empfindung oder das Bewußtsein nach außen.  

 

im dritten Elementarreiche konnten sich die menschlichen Gedanken schon gestalten bis zum Wunsche; sie konnten jene Gestalt annehmen, die wir als astrale Strahlen verfolgen können in der astralen Welt.

Wenn wir den physischen Zustand in der dritten Runde betrachten, so finden wir da die Materie schon in einem wesentlich anderen Zustand. Sie ist noch nicht geordnet nach Luft und Wasser, sondern sie hat eine Art von Nebelform, von Dampfform. Nicht mehr in Atherform, sondern wie eine Art von Wasserdampf, von Nebel oder wie Wolkengebilde heute sind, so würden wir uns die Erde auf dieser dritten Stufe vorzustellen haben. Und innerhalb dieser Nebelgebilde, die wir in alten Sagen erhalten finden - die Sagen von Nebelheim, Niflheim, zeigen uns diesen Zustand -, zeigt sich uns die Materie in anderer Form, nicht mehr nach der Zahl geordnet, sondern mit Kräften ausgestattet. Der okkulte Forscher spricht hier von dem Gesetz der Wahlverwandtschaften. Die chemischen Stoffe regeln sich nach dem Gesetz der Wahlverwandtschaft. Jetzt aber, in der dritten Runde, tritt Kraft auf, die bewirkt, daß das Kleine großer werden kann, sich ausdehnen kann. Die Stoffe können sich von innen heraus durchorganisieren, durchkraften. Nicht nur die Anfänge des Pflanzentums, die wir in der zweiten Runde kennengelernt haben, treten auf, sondern Wachstum ist jetzt möglich. Die ersten tierischen Bildungen treten auf, die uns heute höchst grotesk anmuten würden. Riesig große, kolossale Formen bildeten sich selbst aus dieser Nebelmasse. Es hat für den Okkultisten etwas von Wahrheit an sich, wenn er in die Wolken hinaufschaut und sieht, daß die eine Wolke wie ein Kamel, die andere wie ein Pferd ausschaut. In dieser dritten Runde sind die Wesen nebelhafte Gestalten, die sich dadurch fortpflanzen, daß eines in das andere sich verwandelt, eines aus dem anderen hervorgeht, so wie niedere Zellorganismen, die eine Erinnerung daran sind. Diese tierischen Körper, die aus dem Nebel entstanden sind, können jetzt die erste Grundlage abgeben, damit diejenigen Individualitäten, die von früheren Welten herübergekommen sind, einen Körper finden. Jetzt kann der Mensch sich verkörpern, er findet ein Gehäuse vor, das ihm gestattet, sich zum Ausdruck zu bringen, zuerst allerdings in unvollkommener, in primitiver, täppischer Weise. Auch mi.glückte Inkarnationen sind möglich. Man kann davon sprechen, daß während der dritten Runde sich Wesen auf der Erde befunden haben, Zwischenwesen zwischen Mensch und Tier, in denen sich der Mensch zwar nicht ganz wohl fühlte, sich aber doch inkarnieren konnte.  

 

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Bei dem vierten, dem Mineralreich, ist das Sein objektiv geworden


Versetzen Sie sich nun in den Zeitpunkt, wo das geistige Selbst des Menschen begonnen hat mit der Arbeit, sich diesen mineralischen Körper zu bilden, der gehen und stehen kann, der alle Wachstums- und Fortpflanzungsverrichtungen hat, wie sie für den Menschen eine Notwendigkeit sind, der ein Nervensystem hat und ein Gehirn, wie der Mensch es braucht. Versetzen Sie sich zurück in die Zeit, wo das alles in einem ersten Keimzustand war, und dann versetzen Sie sich in eine Zeit, wo der Mensch den höchsten Punkt seiner Entwicklung erreicht haben wird, wo in der Mitte seines Kopfes ein Organ sich entwickelt haben wird, durch das er andere Wahrnehmungen wird machen können, als wir es heute können. In dem Zeitabschnitt zwischen diesen beiden Punkten verläuft die ganze mineralische Entwicklung des gegenwärtigen Menschen. Einen solchen Zeitabschnitt nennen wir in der theosophischen Ausdrucksweise eine «Runde». Die Runde, die ich Ihnen jetzt beschrieben habe, diesen Entwicklungsabschnitt, nennen wir die «mineralische Runde».

Erst in der vierten Runde ist der Mensch soweit, daß er das Mineralreich beherrscht. So wie in der dritten Runde aus der Astralmaterie sich gebildet hat ein menschliches Astralgehirn, so konnte der Mensch in der vierten Runde sich ein physisches Gehirn bilden, in dem er denken kann.

Während unserer mineralischen Runde waren der Mensch und die Erde nicht immer physisch, sondern sie mußten sich erst zu diesem Zustand hinentwickeln, sie mußten diesen Zustand erst annehmen, um physisch wahrnehmbar zu werden.


Das Mineralreich, wie es jetzt abgesondert wird, ist nur während der vierten Runde vorhanden. Nach derselben wird das ganze Mineral- reich vom Menschen durchgeistigt sein. Er ackert es mit seinem Geiste um. Alles was der Mensch heute tut, die ganze Industrie, ist Umarbei- tung des Mineralreiches. Wenn einer einen Felsen abträgt, um die Steine bei einem Hausbau zu verwenden, wenn er einen Dom baut, al- les ist Artifizierung des Mineralreiches. In der vierten Runde kann der Mensch das Mineralreich künstlich verarbeiten. Mit der Pflanze dagegen kann der Mensch jetzt nichts anfangen. Das ganze Mineralreich wird der Mensch durcharbeiten. Im großen Maße geschieht das durch die schwingende Elektrizität, die keinen Draht mehr braucht. Da arbei- tet man bis in die Moleküle und Atome hinein. Am Ende der vierten Runde wird der Mensch das ganze Mineralreich durchgearbeitet haben.   

 

Das ist die Runde, der wir selbst heute angehören. Die Erde machte also erst den devachanischen Zustand durch, ging dann herunter durch den astralen und den ätherischen Zustand und kommt endlich in den physischen Zustand, den wir jetzt erreicht haben. Während der ersten Runde hat sich die Grundlage für das Mineralreich gebildet, während der zweiten Runde bildete sich die Grundlage für das Pflanzenreich, während der dritten Runde entstand die Möglichkeit, daß tierische Bildungen auftreten konnten. Und jetzt, während der vierten Runde, bekommt der Mensch die Fähigkeit, die Gestalt anzunehmen, die er heute hat. Betrachten wir den Zustand unserer physischen Erde, unserer jetzigen Runde etwas genauer. Der Zustand der Erde auf dieser vierten Stufe muß als sehr viel dichter bezeichnet werden als die Zustände in den früheren Runden. Zuerst war ein feuriger Zustand, dann ein nebliger, dann ein solcher zwischen Luft und Wasser. Jetzt aber, im Anfang der vierten Runde, haben wir eine Art quellende Materie, ähnlich dem Eiweiß. In diesem Zustand befand sich die ganze Erde im Anfang der vierten Runde. Allmählich hat sich aber alles verdichtet, und was wir heute auf der Erde als Materie kennen, ist nichts anderes als die verdichtete, ursprünglich quellen- de Materie - genauso, wie das Eis verdichtete Wassermaterie ist. Im Anfang dieser vierten Runde waren alle Wesenheiten so beschaffen, daß sie in dieser quellenden Materie leben konnten. Der Mensch hatte eine Gestalt, die schon ähnlich war der heutigen, aber er war noch in einem völlig dumpfen Bewußtseinszustand, der zu vergleichen ist mit dem Zustand eines träumenden Menschen. Er träumte sein Dasein dahin in einer Art von Schlafbewußtsein; es fehlte ihm noch der Geist. Betrachten wir diesen Zustand etwas genauer. Der Mensch war also in dieser quellenden Materie schon möglich. Traum-Menschen nennen wir den Menschen dieser ersten Rasse. Es ist schwer, eine Beschreibung des Menschen der ersten Rasse zu geben. Diesem Zustand folgte ein anderer, in dem die Materie sich weiter verdichtete und sich getrennt hat in eine mehr geistige und eine mehr physische Materialität, gleichsam in Nordpol und Südpol. Nur bitte ich Sie, dabei zu berücksichtigen den Unterschied zwischen der okkulten Auffassung und der landläufigen Auffassung des Darwinismus. Wir haben also in diesem angedeuteten Zustand der Erde ursprünglich den Menschen vorhanden, und wir haben das Pflanzenreich; auch das Tierreich war vorhanden, aber in denjenigen Formen, wo noch keine geschlechtliche Fortpflanzung da ist und kein warmes Blut. Diese Wesen waren noch nicht fähig, Töne aus dem Inneren hervorzubringen. Der Mensch selbst ist noch stumm. Und er kann noch nicht denken, nicht einmal dumpfe Vorstellungen kann er sich bilden. Der Geist ist noch nicht in den Körper eingezogen. In der folgenden, der zweiten Rasse, sondert sich die Materie in zwei Pole. Der Mensch zieht sich gleichsam diejenige Materie heraus, die für ihn brauchbar ist und sondert das minder Brauchbare aus, woraus sich als eine Art Seitenzweige die höheren Tiere heranbilden. Die unteren Tierarten sind schon ähnlich den Formen der heutigen Mollusken, sogar fischähnliche Formen entwickeln sich schon. Der Mensch entwickelt sich immer höher und auf der dritten Stufe der Rassenbildung sondert er wiederum Materie aus, die er nicht zum Träger eines höheren Bewußtseins machen kann. Er gibt sie wieder ab als Material für die Tiere, die nun aussehen etwa wie Amphibien, die riesige Formen haben. Sie werden uns in den Fabeln und Mythen der Völker beschrieben als fliegende Drachen und so weiter. Auch jetzt hat noch kein Wesen, das sich entwickelt hat, eine geschlechtliche Fortpflanzung. Erst ist der Mitte der dritten Rasse, in der Mitte der lemurischen Zeit, treten die Anfänge davon auf. Der Schauplatz dieser Ereignisse befand sich in Lemurien, in der Gegend von Hinterindien im Indischen Ozean. In der Mitte der lemurischen Zeit geschah das große Ereignis, das den Menschen zum Menschen gemacht hat. Unter den menschlichen Wesen, die herübergekommen sind von früheren planetarischen Zuständen befanden sich nicht alle auf der gleichen Entwicklungsstufe. Diejenigen, die schon während des früheren Zyklus auf der Nebelerde eine normale Entwicklung erreicht hatten, konnten sich während der dritten Rasse verkörpern. Unter diesen aber war eine Anzahl, die schon eine höhere Stufe erlangt hatte; diese konnten sich während der dritten Runde überhaupt nicht verkörpern. In jeder Runde entwickeln sich Menschen zu einer normalen Stufe und andere zu einem solchen Stadium, das darüber hinausgeht. Meister sind diejenigen, welche über das normale Maß hinausgeschritten sind. Sie sind höherentwickelte Individualitäten. Diese höherentwickelten Individualitäten, die über das normale Maß schon hinausgeschritten sind, nennt man in der Theosophie Solarpitris oder Sonnenpitris. Sie haben schon eine höhere Geistigkeit erlangt, aber sie konnten sich in den Körper des damaligen Menschen ebensowenig verkörpern, wie der heutige Mensch im Pflanzenbau sich verkörpern könnte. Sie warteten die weitere Entwicklung ab, bis der richtige Zeitpunkt gekommen war und in der vierten Rasse ihre erste wirkliche Verkörperung stattfinden konnte. Jetzt erst konnten diese höher entwickelten Individualitäten, die Solarpitris, von den vorhandenen Formen Besitz ergreifen. Es entstand eine geistig hochentwickelte Menschheit. Die Sagen und Mythen berichten davon, daß es seinerzeit Persönlichkeiten gegeben hat, welche weit über ihre Mitmenschen hinausragten. Individualitäten wie Prometheus, die Rishis der Inder, Feuer-Rishis, die dann zu den eigentlichen Führern der Menschheit wurden, zu den Manus, die den späteren Menschen die Gesetze gaben. Nur diese Solarpitris konnten sich zu Adepten verkörpern. Ich habe Ihnen erzählt, daß im Beginn der vierten Runde noch keine Geschlechtlichkeit vorhanden war. Erst in der lemurischen Zeit trat die Trennung der Geschlechter auf. Dadurch wurde auch erst die Inkarnation möglich, das Inbesitznehmen eines Körpers, das es vorher nicht gab. Früher ging ein Wesen aus dem anderen hervor. Mit der Trennung der Geschlechter in der Mitte der lemurischen Zeit trat Geburt und Tod ein und damit war auch die Möglichkeit der Wirkung von Karma gegeben. Der Mensch konnte eine Schuld auf sich laden. Alles, was wir als «menschlich» kennen, entstand damals. Der Kontinent Lemurien ging durch feuerähnliche Katastrophen zugrunde, und nun entstand der atlantische Kontinent auf dem Boden des heutigen Atlantischen Ozeans. In der atlantischen Zeit trat wieder ein wichtiges Ereignis ein, auf das ich Sie aufmerksam gemacht habe, als ich über das Pfingstfest sprach. Ich habe da gesagt, daß mit Ausnahme der Solarpitris alle Wesenheiten in niedrigem Geisteszustände lebten. Nur ausgewählte Körper konnten die Solarpitris aufnehmen. Die anderen Körper hätten diesen Wesen nur die Möglichkeit geboten, im Zustand eines dumpfen Bewußtseins zu leben. Gemütlose Menschen wären entstanden, wenn die damaligen Körper benutzt worden wären. Es warteten deshalb die Pitris, bis sich gewisse tierische Formen weiter ausgebildet hatten. Diese waren auf der einen Seite tiefer in das Triebleben gesunken, aber andererseits hatten sich dadurch die Vorbedingungen für die spätere Entwicklung eines Gehirns gebildet. Die Materie hatte sich differenziert in eine Nervenmaterie und eine Geschlechtsmaterie. In dieser verschlechterten Materie haben sich dann diejenigen Pitris verkörpert, die gewartet haben bis zu diesem späteren Zustand. Das ist das, was die Religion als den Sündenfall der Menschheit bezeichnet hat: das Hinabsteigen in die schlechter geartete Materie. Wäre das unterblieben, so wären sie alle in einem viel weniger bewußten Zustande geblieben. Sie wären nicht zu dem klaren Gedankenleben brauchbar gewesen, wie wir es heute haben, sondern in einem viel dumpferen Zustand geblieben. Das haben sie erkauft dadurch, daß sie den Körper auf der einen Seite sich verschlechtern ließen, um ihn auf der anderen Seite zu Gehirn-Materie zu veredeln, um ein höheres Bewußtsein erreichen zu können. Dadurch konnten sie schon damals zu einer gewissen geistigen Höhe emporsteigen. Ein besonderes Ergebnis der Entwicklung der atlantischen Rasse war die Ausbildung eines phänomenalen Gedächtnisses. Nachdem die Atlantis untergegangen war - durch Wasser -, entwickelte sich als spätere Fortsetzung unsere gegenwärtige fünfte Rasse, die als besondere Errungenschaft den kombinierenden Verstand ausgebildet hat, der sie befähigt, Kunst und Wissenschaft zu höchster Entwicklung zu bringen, was vorher nicht möglich war. In der fünften Unterrasse der vierten Runde erreicht der Mensch einen Höhepunkt: Die Beherrschung durch den Geist, der herabgestiegen ist in die Materie, damit er nun wiederum hinaufgetragen werden kann zu immer höher und höheren Stufen. Wir haben gesehen, wie sich der Kosmos in rhythmischer Stufenfolge entwickelt hat bis zu dem Punkt, wo wir heute stehen. In den früheren Runden wurden entwickelt: 

1. das Mineralreich, 

2. das Pflanzenreich, 

3. das Tierreich, und dann 

4. der Mensch. 

Die theosophische Kosmologie ist ein in sich geschlossenes Gebäude, das aus der Weisheit der höchstentwickelten Seher entsprungen ist. Wenn ich nur einigermaßen mehr Zeit hätte, so würde ich Ihnen zeigen können, wie gerade gewisse naturwissenschaftliche Tatsachen dazu hindrängen, dieses Weltbild aus der Wissenschaft heraus zu bezeugen. Sehen wir uns zum Beispiel die berühmten Stammbäume Haeckels an, in denen alle Entwicklung rein materiell gedeutet ist. Wenn Sie aber statt der Materie, anstelle des Knstalles, die geistigen Zustände nehmen, wie die Theosophie sie beschreibt, dann können Sie die Stammbäume machen, wie Haeckel sie gemacht hat - nur die Erklärung ist eine andere. Damit Sie das, was ich gesagt habe, nicht verwechseln mit dem, was in manchen theosophischen Büchern als die verschiedenen astralen oder physischen Zustände beschrieben wird, mache ich auf folgendes aufmerksam: Die Entwicklung wird oft so beschrieben, als ob das nebeneinanderliegende Zustände wären; Sie finden Kugeln nebeneinandergestellt, so daß es scheint, als ob das Leben von einer Kugel zur anderen ginge. In Wirklichkeit ist aber nur eine einzige Kugel vorhanden, und nur der Zustand derselben ändert sich. Es ist immer dieselbe Kugel, welche die verschiedenen Metamorphosen durchmacht: geistig, astral, physisch und so weiter. So haben wir gesehen, daß der Ausgangspunkt, den wir von den Worten Goethes genommen haben, vollberechtigt ist, die Worte, daß es zuletzt doch der Mensch ist, was sozusagen als ein Ziel, als eine Aufgabe des irdischen Planeten erscheint. Der Okkultist weiß, daß jeder Planet seine bestimmte Aufgabe hat. Nichts ist in dem ganzen Kosmos zufällig. Daß das, was für uns Menschen entsteht, sein Ziel erreicht, das ist die Aufgabe der physischen Entwicklung. Einen Menschen, der so ist wie der heutige Mensch, würden Sie auf keinem anderen Planeten finden. Wesen - ja, aber nicht Menschen. Daß der Mensch als ich-bewußtes Wesen entstehen konnte, dazu ist die Erde da. Durch die ersten vier Runden haben sich die Reiche der Natur entwickelt, um in der vierten den Menschen zum selbstbewußten Wesen zu machen, das sich im Körper bewußt spiegeln kann.  

 

308 

Das Pflanzenreich: dabei ist das Leben objektiv geworden.


Auf unsere jetzige Runde wird eine andere folgen, wo der Mensch eine noch höhere Entwicklungsstufeerreichen wird. Er wird dann nicht nur in seinem physischen Gehirn denken können, sondern in derjenigen Kraft, die wir die astralische Kraft nennen. Da wird der Mensch imstande sein, nicht nur die physische Materie zu beherrschen, sondern er wird auch imstande sein, die astralische Kraft zu beherrschen. Ich will Ihnen zurVerdeutlichung dafür ein Beispiel geben: Will ich heute das Glas von hier nach da stellen, so brauche ich eine physische Vermittlung - meine Hand. So weit hat es der Mensch der vierten Runde gebracht, daß er in der physischen, in der mineralischen Welt bewußt handeln kann. Er kann aber noch nicht die astralische Kraft bewußt handhaben, er hat noch nicht ein astrales Willensorgan entwickelt. Das wird er aber in der fünften Runde können. Der Mensch der fünften Runde wird die astralische Welt ebenso beherrschen können, wie er heute die physische Welt beherrscht.

Von der fünften Runde an wird der Mensch dasselbe tun mit dem Pflanzenreich. Er wird bewußt den Prozeß durchmachen können, den die Pflanze jetzt durchmacht. Wie die Pflanze Kohlensäure aufnimmt und aus dem Kohlenstoff den Körper aufbaut, wird der Mensch der fünften Runde auch aus den Stoffen seiner Umgebung sich seinen Körper selbst schaffen. In der fünften Runde wird die Geschlecht- lichkeit aufgehört haben. Der Mensch muß dann selbst an seinem Körper arbeiten, ihn selbst herstellen. Denselben Prozeß, den Kohlen- stoif zu verarbeiten, den die Pflanze jetzt unbewußt durchmacht, wird der Mensch dann bewußt machen. Er wird den Stoff verwandeln, wie heute die Pflanze die Luft in Kohlenstoff verwandelt. Das ist die wahre Alchimie. Kohle ist der Stein der Weisen. Der Mann, der im 18. Jahrhundert darauf hindeutete, wies hin auf den Prozeß der Umwandlung, den die Pflanzen jetzt vollziehen und der vom Menschen später vollzogen wird. Wenn man auf den höheren Planen das Bewußtsein studiert, wie es im Bienenstock arbeitet, so lernt man, wie der Mensch später selbst Materie hervorbringen wird. Der Körper des Menschen wird in Zu- kunft auch aus Kohlenstoff aufgebaut sein; er wird dann sein wie ein weicher Diamant. Man wird dann den Körper nicht von innen bewoh- nen, sondern ihn vor sich haben als äußeren Körper. So sind heute die Planeten von den Planetengeistern aufgebaut. Von einem Wesen, das einen Körper braucht, der von anderen hergestellt wird, schafft man sich um zu einem emanierenden, offenbarenden Wesen. Der Mensch wird dann ein Wesen mit drei Gliedmaßen sein: der Mensch am Abend, der auf dreien geht, wie die Sphinx sagt. Die ursprünglichen vier Organe haben sich differenziert. Zuerst waren die Hände auch Bewegungsorgane. Dann wurden sie Organe für das Geistige. Später werden nur noch drei Organe da sein: Das Herz als Buddhi- organ, die zweiblättrige Lotusblume in der Augenmitte und die linke Hand als Bewegungsorgan. Auf diese Zukunft bezieht sich auch die Angabe Blavatskys [von einer zweiten Wirbelsäule]. Die Zirbeldrüse und die Schleimdrüse organisieren eine zweite Wirbelsäule, die sich später mit der anderen vereinigt. Die zweite Wirbelsäule wird vom Kopf vorn heruntergehen.    

 

309 

Das Tierreich: dabei sind Empfindung und Bewußtsein objektiv geworden.  In der sechsten Runde wird der Mensch noch weiter sein. Er wird dann die gestaltende Welt beherrschen können, wie er heute die physische Welt beherrscht und in der fünften Runde die astralische Welt beherrschen wird. In der fünften Runde wird der Mensch einen Wunsch nicht nur an dem Orte vollziehen können, an dem gewünscht wird. Er wird seine Wünsche nach fernen Orten senden können. In der sechsten Runde wird der Mensch selbst gestalten können. Er wird dann die Rupa-Kraft selbst beherrschen können. Nach der sechsten Runde wird unsere irdische Entwicklung ihre Vollendung erreicht haben, und erst dann wird der Mensch in sich selber alles aufgenommenhaben, was er auf der Erde hat lernen können. Erst dann wird er im wahren Sinne des Wortes zu seinem wirklichen, klaren Selbstbewußtsein gekommen sein. Er braucht dann keine Vermittlung mehr; er ist unmittelbar an seinem Ziele angelangt.

310 

Im Menschenreich werden alle drei Grade objektiv (7. Lebensstufe). Bewußtsein und Ich sind dann ganz in die Objektivität getreten.  

 

In der siebenten Runde hat der Mensch sein Ziel erreicht. Formlos wird er wieder sein. Aber alles, was er zu lernen hatte, wird er aufgenommen haben.

311a 

Wenn der Zustand der Vollkommenheit eingetreten ist, dann folgt neuerdings wieder ein Pralaya, ein Schlafzustand, und auf diesen folgt wiederum ein Zustand des Wachens und Wachsens. So geht der Planet siebenmal durch diese Folge von Zuständen hindurch, siebenmal wieder erwachend zu einem neuenRundenleben. Die Zeit zwischen einem Manvantara und dem anderen verfließt also in einem solchen Zustand, in dem alles, was lebt und webt auf unserer Erde, gleichsam schläft. Aber es ist das kein Schlaf, der sich vergleichen läßt mit dem gewöhnlichen menschlichen Schlaf. Beim gewöhnlichen menschlichen Schlaf ist nur die Verstandestätigkeit und die Sinnestätigkeit des Menschen unterbrochen, aber Sie sehen sein physisches Leben. Den Schlafzustand der Erde müssen Sie sich ganz anders vorstellen. Es ist so, daß von keinem Wesen auf unserer Erde irgend etwas während dieses Schlafzustandes zu sehen ist. Nur für das geöffnete Auge des höchstentwickelten Sehers, des sogenannten Dangma, wäre dieser Zustand der Erde wahrnehmbar. Unbeschreibbar mit unseren Worten ist dieser Zustand, denn unsere Worte sind nicht geprägtfür diese Art des Seins. Ich finde in keiner Sprache Worte für diesen Zustand. Daher sagt der entwickelte Seher, um eine Vorstellung von diesem Zustande hervorzurufen, etwas ganz anderes. Er sagt: Stellt euch eine Pflanze vor. Diese Pflanze seht ihr. Nun stellt euch von dieser Pflanze eine Art Gipsabdruck vor, aber so, daß alles, was die Pflanze ist, hohl ist, leerer Raum, und ringsherum die Gipsmasse. Nehmen Sie nun an, alles dasjenige, was Gips ist, wäre geistig und nur für bestimmte Sinneswahrnehmungen bemerkbar. Derjenige welcher die Pflanze sehen kann, kann dann nicht zugleich den Gipsabdruck sehen, also das Negativ der Pflanze. So etwa würde sich dasjenige verhalten, was der entwickelte Seher von der Erde im Pralayaschlafe wahrzunehmen vermag. Die Erde ist nicht da. Sie ist die Aushöhlung, die Hohlform, sie ist wie in einem nach allen Seiten verschwimmenden, allmählich aufhörenden, großen, gewaltigen Meer höchster geistiger Wesenheiten, aus dem gleichsam herausfließt das Dasein der Erde selbst.  

 

311b 

Sie müssen sich also denken, daß unser irdischer Planet gleichsam in rhythmischer Folge sieben Stufen, die wir Runden nennen, durchmacht. Alles, was heute auf unserer Erde ist und lebt, war auch vorhanden, bevorunsere heutige Erde entstanden ist; es war aber vorhanden in einer Art von Keimzustand, so wie ja auch die ganze Pflanze im Keime schon vorhanden ist, gleichsam im Keime schläft, bevor sie sich in der äußeren Welt gestaltet. Einen solchen Schlummerzustand aller menschlichen Wesen bezeichnen wir in der Theosophie als ein «Pralaya». Dagegen nennt man den Zustand, in dem alles zum Leben erwacht, nach und nach herauskommt und von Anfängen bis zur Vervollkommnung, bis zu einem Höhepunkt fortschreitet, ein «Manvantara». Wenn der Zustand der Vollkommenheit eingetreten ist, dann folgt neuerdings wieder ein Pralaya, ein Schlafzustand, und auf diesen folgt wiederum ein Zustand des Wachens und Wachsens. So geht der Planet siebenmal durch diese Folge von Zuständen hindurch, siebenmal wieder  erwachend zu einem neuen Rundenleben. Die Zeit zwischen einem Manvantara und dem anderen verfließt also in einem solchen Zustand, in dem alles, was lebt und webt auf unserer Erde, gleichsam schläft. Aber es ist das kein Schlaf, der sich vergleichen läßt mit dem gewöhnlichen menschlichen Schlaf. Beim gewöhnlichen menschlichen Schlaf ist nur die Verstandestätigkeit und die Sinnestätigkeit des Menschen unterbrochen, aber Sie sehen sein physisches Leben. Den Schlafzustand der Erde müssen Sie sich ganz anders vorstellen. Es ist so, daß vonkeinem Wesen auf unserer Erde irgend etwas während dieses Schlafzustandes zu sehen ist. Nur für das geöffnete Auge des höchstentwickelten Sehers, des sogenannten Dangma, wäre dieser Zustand der Erde wahrnehmbar. Unbeschreibbar mit unseren Worten ist dieser Zustand, denn unsere Worte sind nicht geprägtfür diese Art des Seins. Ich finde in keiner Sprache Worte für diesen Zustand. Daher sagt der entwickelte Seher, um eine Vorstellung von diesem Zustande hervorzurufen, etwas ganz anderes. Er sagt: Stellt euch eine Pflanze vor. Diese Pflanze seht ihr. Nun stellt euch von dieser Pflanze eine Art Gipsabdruck vor, aber so, daß alles, was die Pflanze ist, hohl ist, leerer Raum, und ringsherum die Gipsmasse. Nehmen Sie nun an, alles dasjenige, was Gips ist, wäre  geistig und nur für bestimmte Sinneswahrnehmungen bemerkbar. Derjenige welcher die Pflanze sehen kann, kann dann nicht zugleich den Gipsabdruck sehen, also das Negativ der Pflanze. So etwa würde sich dasjenige verhalten, was der entwickelte Seher von der Erde im Pralayaschlafe wahrzunehmen vermag. Die Erde ist nicht da. Sie ist die Aushöhlung, die Hohlform, sie ist wie in einem nach allen Seiten verschwimmenden, allmählich aufhörenden, großen, gewaltigen Meer höchster geistiger Wesenheiten, aus dem gleichsam herausfließt das Dasein der Erde selbst.  

 

312 

Lassen Sie uns jetzt die erste Runde verfolgen. Diese können wir am besten dadurch studieren, daß wir uns klarmachen, was auf unserer Erde vorhanden ist, da, wo sie am dichtesten ist. In der ersten Runde sind noch keine mineralischen Formen vorhanden, auch keine physischen Naturkräfte und keine chemischen Kräfte. Die Erde hat die bisherige Entwicklungsarbeit nur verrichtet, um die Grundlage für das physische Dasein zuschaffen; sie hat diese Grundlagen geschaffen, um ein physisches Dasein in der vierten Runde vorzubereiten. Wie eine feurige Masse erscheint hier unsere Erde, von so gewaltig hoher Temperatur, daß darin keiner unserer gegenwärtigen Stoffe die Form haben könnte, die er jetzt hat. Alle Stoffe sind in diesem Feuer-Urbrei - lassen Sie mich dieses triviale Wort gebrauchen -, in einer einheitlichen, undifferenziertenMateriedurcheinandergeflutet. Die Theosophie sagt: Die Erde ist im Zustande des Feuers. - Damit ist aber nicht ein gewöhnliches Feuer gemeint, sondern ein Feuer höherer, geistiger Art. Da finden sich noch keine chemischen Elemente. Aber das, was im Innern dieser Materie ist, ist doch schon tätig. Zweierlei Arten von geistigenWesenheiten sind darin tätig: diejenigen, die wir als «Dhyani Chohans» bezeichnen und solche Wesenheiten, die noch nicht zur physischen Materialität heruntergestiegen sind, die zum Teil nur einen Geistkörper haben, zum Teil eingehüllt sind in astrale Materie, und die mit ungeheurer Schnelligkeit die Feuermaterie durchfluten.Wir sehen da ein fortwährendes Entstehen und Vergehen von regellosen Formen, auch von solchen Formen, die schon erinnern an das, was später auf der Erde vorhanden ist. Wie eine Art Schablonen erscheint das, was fortwährend entsteht und vergeht. Es sprudelt etwas auf, was uns an die Gestalten von späterenKristallen und von späteren Pflanzen erinnert; ja sogar etwas, das schon menschliche Formen annimmt und dann wieder zerstiebt. Die Menschen, die später inkarniert sein werden, sie lebten in diesem Feuer, die Körper ausmodellierend, sie vorbereitend. So erscheint uns dieser Zustand der ersten Runde der Erde. Dann folgt der Übergang dieser feurigfließenden Erde in den Schlafzustand.  

 

313 

Die zweite Runde beginnt in derselben geistigen Weise. Betrachten wir wieder die Erde da, wo sie am dichtesten ist. Jetzt hat dieser Zustand eine ganz andere Form als früher. Jetzt hat er eine Form, welche die heutige Physik schon kennt; der heutige Physiker nennt sie «Äther». Äther ist feiner als unsere heutigen Gase, aber dichter als die Erde in der früheren Runde war. In dieser ganz feinen Materie bildet sich dasjenige aus, was wir chemische Elemente nennen. Diese zweite Stufe können Sie in allen Religionsbüchern in wunderbar schöner Weise angedeutet finden, indem gesagt wird, daß die göttlichen Wesenheiten alles nach Maß, Zahl und Gewicht ordneten. Was früher regellos war, ordnete sich jetzt in chemische Elemente, und diese ordneten sich durch die Zahl. Der Chemiker wird mich verstehen, denn er kennt das regelmäßige periodische System der Elemente. So ist die Materie in bestimmte Maß- und Zahlenverhältnisse zueinander gekommen, nachdem sie als Materie eine gewisse Dichtigkeit, eine ätherische Form angenommen hat. Die einzelnen Stoffe haben auf dieser Stufe noch nichts miteinander zu tun. Sie stehen sich fremd gegenüber. Erst jetzt, wo sich dieMaterie differenziert, sehen wir die wunderbarsten Formen sich bilden, die uns an die späteren erinnern, sie sind nur noch nicht festbestehend: sternförmige Formen, eckige Formen, Tetraeder, Polyeder, runde Formen und so weiter. Da sind die Formen angedeutet, welche später im Naturreich auftreten. Wie in der ersten Runde die Kristallformen vorgebildet wurden, so bildet sich jetzt in der zweiten Runde das Pflanzenreich vor. Dann flutet das Ganze wieder ab; das Astralische und das Devachanische gehen wieder durch einen Pralaya-Zustand hindurch und erscheinen dann wieder in der dritten Runde.  

 

314 

Wenn wir den physischen Zustand in der dritten Runde betrachten, so finden wir da die Materie schon in einem wesentlich anderen Zustand. Sie ist noch nicht geordnet nach Luft und Wasser, sondern sie hat eine Art von Nebelform, von Dampfform. Nicht mehr in Atherform, sondern wie eine Art von Wasserdampf, von Nebel oder wie Wolkengebilde heute sind, so würden wir uns die Erde auf dieser dritten Stufe vorzustellen haben. Und innerhalb dieser Nebelgebilde, die wir in alten Sagen erhalten finden – die Sagen von Nebelheim, Niflheim, zeigen uns diesen Zustand -, zeigt sich uns die Materie in anderer Form, nicht mehr nach der Zahlgeordnet, sondern mit Kräften ausgestattet. Der okkulte Forscher spricht hier von dem Gesetz der Wahlverwandtschaften. Die chemischen Stoffe regeln sich nach dem Gesetz der Wahlverwandtschaft. Jetzt aber, in der dritten Runde, tritt Kraft auf, die bewirkt, daß das Kleine großer werden kann, sich ausdehnen kann. Die Stoffe können sich von innen heraus durchorganisieren, durchkraften. Nicht nur die Anfänge des Pflanzentums, die wir in der zweiten Runde kennengelernt haben, treten auf, sondern Wachstum ist jetzt möglich. Die ersten tierischen Bildungen treten auf, die uns heute höchst grotesk anmuten würden. Riesig große, kolossale Formen bildeten sich selbst aus dieser Nebelmasse. Es hat für den Okkultisten etwas von Wahrheit an sich, wenn er in die Wolken hinaufschaut und sieht, daß die eine Wolke wie ein Kamel, die andere wie ein Pferd ausschaut. In dieser dritten Runde sind die  Wesen nebelhafte Gestalten, die sich dadurch fortpflanzen, daß eines in das andere sich verwandelt, eines aus dem anderen hervorgeht, so wie niedere Zellorganismen, die eine Erinnerung daran sind. Diese tierischen Körper, die aus dem Nebel entstanden sind,können jetzt die erste Grundlage abgeben, damit diejenigen Individualitäten, die von früheren Welten herübergekommen sind, einen Körper finden. Jetzt kann der Mensch sich verkörpern, er findet ein Gehäuse vor, das ihm gestattet, sich zum Ausdruck zu bringen, zuerst allerdings in unvollkommener, in primitiver, täppischer Weise. Auch mißglückte Inkarnationen sind möglich. Man kann davon sprechen, daß während der dritten Runde sich Wesen auf der Erde befunden haben, Zwischenwesen zwischen Mensch und Tier, in denen sich der Mensch zwar nicht ganz wohl fühlte, sichaber doch inkarnieren konnte.

Wir müssen uns während der lemurischen Zeit im Grunde genommen die Erde als ein in sich feuriges Wesen denken, das noch überall das Element des Feuers in sich aufsprühend zeigt, und erst mit dem Herübergange zur atlantischen Zeit ist diese Abkühlung eingetreten.

Wir könnten also den Hergang von der lemurischen in die atlantische Zeit so charakterisieren: Da war die Erde ringsum bedeckt mit dichten Nebelmassen, in denen die Rauchmassen der verschiedenen Substanzen, die sich später in die der Erdrinde verwandelten, noch aufgelöst waren, und noch nicht bis zur physischen Verdichtung hatten es gebracht die artgemäßen Wesen, die dem hellsichtigen Bewußtsein sichtbar waren. Noch war nicht eingetreten, was man nennen kann eine Düngung des Erdbodens mit dem, was als Wasser in der Luft schwebte. Das trat erst später ein.  

 

315 

Während der ersten Runde hat sich die Grundlage für das Mineralreich gebildet, während der zweiten Runde bildete sich die Grundlage für das Pflanzenreich, während der dritten Runde entstand die Möglichkeit, daß tierische Bildungen auftreten konnten. Und jetzt, während der vierten Runde, bekommt der Mensch die Fähigkeit, die Gestalt anzunehmen, die er heute hat. Betrachten wir den Zustand unserer physischen Erde, unserer jetzigen Runde etwas genauer. Der Zustand der Erde auf dieser vierten Stufe muß als sehr viel dichter bezeichnet werden als die Zustände in den früheren Runden. Zuerst war ein feuriger Zustand, dann ein nebliger, dann ein solcher zwischen Luft und Wasser. Jetzt aber, im Anfang der vierten Runde, haben wir eine Art quellende Materie, ähnlich dem Eiweiß. In diesem Zustand befand sich die ganze Erde im Anfang der vierten Runde. Allmählich hat sich aber alles verdichtet, und was wir heute auf der Erde als Materie kennen, ist nichts anderes als die verdichtete, ursprünglich quellen- de Materie - genauso, wie das Eis verdichtete Wassermaterie ist. Im Anfang dieser vierten Runde waren alle Wesenheiten so beschaffen, daß sie in dieser quellenden Materie leben konnten. Der Mensch hatte eine Gestalt, die schon ähnlich war der heutigen, aber er war noch in einem völlig dumpfen Bewußtseinszustand, der zu vergleichen ist mit dem Zustand eines träumenden Menschen. Er träumte sein Dasein dahin in einer Art von Schlafbewußtsein; es fehlte ihm noch der Geist. Betrachten wir diesen Zustand etwas genauer. Der Mensch war also in dieser quellenden Materie schon möglich. Traum-Menschen nennen wir den Menschen dieser ersten Rasse.

Während der atlantischen Zeit das, was sich über dem Erdboden befand, noch ganz anders als später war, daß weit, weit in die atlantischen Zeiten hinein die Erde nicht von einem wasserfreien Luftkreis umgeben war. Bedeckt war die Erde mit einer ganz und gar von Wasser-Nebelmassen erfüllten Luft. Das, was wir heute als Sonderung von Regen und regenfreier Luft kennen, das gab es in diesen alten Zeiten nicht. Alles war gehüllt in Wasser-Nebelmassen, die durchschwängert waren von allen möglichen Dünsten und Rauchen und anderen Stoffen, die dazumal noch nicht die feste Gestalt angenommen hatten. Vieles, was heute fest ist, war damals noch in Dampfform, den heutigen Luftkreis durchströmend. Und bis lange hinein in die atlantischen Zeiten war alles durchsetzt von solchen Wasser-Nebelmassen.  

 

316 

In der Mitte der lemurischen Zeit geschah das große Ereignis, das den Menschen zum Menschen gemacht hat. Unter den menschlichen Wesen, die herübergekommen sind von früheren planetarischen Zuständen befanden sich nicht alle auf der gleichen Entwicklungsstufe. Diejenigen, die schon während des früheren Zyklus auf der Nebelerde eine normale Entwicklung erreicht hatten, konnten sich während der dritten Rasse verkörpern. Unter diesen aber war eine Anzahl, die schon eine höhere Stufe erlangt hatte; diese konnten sich während der dritten Runde überhaupt nicht verkörpern. In jeder Runde entwickeln sich Menschen zu einer normalen Stufeund andere zu einem solchen Stadium, das darüber hinausgeht. Meister sind diejenigen, welche über das normale Maß hinausgeschritten sind. Sie sind höherentwickelte Individualitäten. Diesehöherentwickelten Individualitäten, die über das normale Maß schon hinausgeschritten sind, nennt man in der Theosophie Solarpitris oder Sonnenpitris. Sie haben schon eine höhere Geistigkeit erlangt, aber sie konnten sich in den Körper des damaligen Menschen ebensowenig verkörpern, wie der heutige Mensch im Pflanzenbau sich verkörpern könnte. Sie warteten die weitere Entwicklung ab, bis der richtige Zeitpunkt gekommen war und in der vierten Rasse ihre erste wirkliche Verkörperung stattfinden konnte. Jetzt erst konnten diese höher entwickelten Individualitäten, die Solarpitris, von den vorhandenen Formen Besitz ergreifen. Es entstand eine geistig hochentwickelte Menschheit. Die Sagen und Mythen berichten davon, daß es seinerzeit Persönlichkeiten gegeben hat, welche weit über ihre Mitmenschen hinausragten. Individualitätenwie Prometheus, die Rishis der Inder, Feuer-Rishis, die dann zu den eigentlichen Führern der Menschheit wurden, zu den Manus, die den späteren Menschen die Gesetze gaben. Nur diese Solarpitris konnten sich zu Adepten verkörpern.  

 

317 

So haben wir die sieben Runden als die sieben Schöpfungstage in der Bibel. Die drei ersten Schöpfungstage sind vergangen, im vierten Schöpfungstage stehen wir jetzt, und die drei letzten Schöpfungstage werden noch kommen. Die drei ersten Schöpfungstage der Genesis stellen die vergangenen Runden dar, in den drei letzten wird angedeutet, was in der Zukunft kommen wird. Richtig aufgefaßt will Moses mit der Beschreibung des vierten Schöpfungstages sagen, daß wir in der vierten Runde leben; er beschreibt auch den vierten Schöpfungstag besonders. Deshalb finden Sie auch in der Genesis eine zweifache Schöpfung. Diejenigen, die die Bibel nur mit dem Verstande messen, können das niemals verstehen. Der Mensch des siebenten Schöpfungstages ist noch nicht erschaffen. Daß der Mensch aus Ton und Lehm gemacht ist, ist ein Sinnbild für unsere vierte Runde. Die zweifache Schöpfung sagt uns in bildlicher Form von dem Geschaffenen, von dem Zustand, in dem wir uns jetzt befinden, und von dem Zustand am Ende der siebenten Runde. Wenn wir das durch die Bibel Überlieferte so ansehen, dann kommt plötzlich ein Sinn aus diesen Urkunden, den wir früher nicht ahnen konnten. Nun wird die Menschheit endlich sehen, daß darin ein so tiefer Sinn liegt, daß man fast ein anderer Mensch werden muß, um ihn zu verstehen.  

 

318 

Die arupische Form, die Form in ihrer allerersten Anlage, wo sie noch keine eigentliche Form ist, aber schon nach außendrängt.  

 

319 

Die rupische Form, die geistige Form, die zarteste Andeutung einer äußeren Form.  

 

320 

Die astrale Form, sie fängt an, äußerlich sichtbar zu werden.  

 

321 

Die physische Form.  

 

322 

Die plastische Form, die nicht mehr starr ist, sondern von innen heraus sich geltend macht, in der das Leben nach außen drängt in die Form.  

 

323 

Die intellektuelle, noch beweglicher gewordene Form, worin der Geist nach außen drängt.  

 

324 

Die archetypische, die urbildliche Form. Diese Form beherrscht sich absolut, ist ganz in sich beweglich. Alles drängt nach außen, sie kann alles gestalten, sie ist tätig.  

 

325  

 

326 

Um im Äußeren schöpferisch sein zu können, muß die Seele selbst erst reif werden. Sie muß zuerst innerlich erleben, was sie später im Äußerlichen ausgestalten soll. Bis die Seele zum Beispiel die Fähigkeit besaß, dem physischen Leibe Organe für das wache Tagesbewußtsein einzuprägen, mußte sie selbst erst durch eine Reihe von Entwickelungsstufen hindurchgehen, auf denen sie sich diese Fähigkeit allmählich erwarb. So mußte die Seele erst in sich den ersten Bewußtseinszustand erleben, bevor sie ihn schaffen konnte; und so entsprechend für die anderen Bewußtseinsformen. Diese Entwickelungsstufen der Seele, die in ihr der Schöpfung der Bewußtseinsarten vorangehen, führen in der Geheimwissenschaft den Namen Lebensstufen. Es gibt demnach ebenso sieben Lebensstufen, wie es sieben Bewußtseinsstufen gibt. Leben unterscheidet sich von Bewußtsein dadurch, daß das erstere einen innerlichen Charakter trägt, das letztere auf einem Verhältnisse zur Außenwelt beruht.  Somit gliedert sich die Stufenfolge des Lebens in der folgenden Art: 

 

1. dumpfes Stoff erleben 

2. Erleben innerer Bewegung 

3. Erleben innerer Gestaltung 

4. Erleben einer festen Umgrenzung 

5. Erleben des Umgestaltens 

6. Erleben der Wirkungen der Außenwelt als Empfindung 

7. Miterleben der Außenwelt.  

 

Siehe auch 134 - 138  

 

327 

Diese sieben Globen sind nicht wirklich getrennte Globen; der objektive Vorgang ist nicht so, daß man einen Globus verläßt und auf einen anderen kommt, vielmehr bilden die Globen zusammen eine Kugel, in der sich diese verschiedenen Formzustände gegenseitig durchdringen und auf der dasselbe Wesen sieben Metamorphosen durchläuft. Diese Entwicklung der Formzustände nennt man in der älteren esoterischen Sprache Phasenzustände. Das hängt zusammen mit etwas, was sich durch folgenden Gedankengangbeschreiben läßt. Ein Wesen, das durch die verschiedenen Formen  hindurchgeht, wird nach und nach sichtbar, von der arupischen Form  abwärts und verschwindet wieder nach und nach bis zur urbildlichen Form.Deshalb nennen wir diese Formzustände auch Phasen. Die Erde hat den arupischen, rupischen und astralen Zustand durchgemacht, ehe sie physisch sichtbar wurde. Sie wird nach dem physischennoch den plastischen, den intellektuellen und den urbildlichen Zustand durchmachen.  

 

328 

Im fünften Zeitraum werden die über- sinnlichen Tatsachen, welche in dem dritten in dämmerhaf-tem Bewußtsein geschaut wurden, wieder offenbar, doch nunmehr durchdrungen mit den Verstandes- und persön- lichen Gefühlskräften der Menschen. Sie werden durchdrun- gen mit dem auch, was durch die Erkenntnis des Christus- geheimnisses der Seele zuteil werden kann. Daher nehmen sie eine ganz andere Form an, als sie ehemals hatten. Während die Eindrücke aus den übersinnlichen Welten in alten Zeiten als Kräfte empfunden wurden, welche den Menschen aus einer geistigen Außenwelt her trieben, in welcher er nicht darinnen war, werden durch die Entwickelung der neueren Zeit diese Eindrücke als die einer Welt empfunden werden, in welche der Mensch hineinwächst, in welcher erimmer mehr und mehr darinnen steht.  

 

329 

All die wundervolle Weisheit des alten Indiertums, welche die damaligen großen Lehrer verkündigen konnten, wird als Lebenswahrheit der Menschenseelen im siebenten Zeitraum wieder da sein können.  

 

330 

Nach dem Ablauf des siebenten Zeitraumes wird die Erde von einer Umwälzung heimgesucht werden, welche mit jener sich vergleichen läßt, welche zwischen der atlantischen und der nachadantischen Zeit geschah. Und die nachher verwandelten Erdenzustände werden wieder in sieben Zeitabschnitten sich weiter entwik- keln. Auf einer höheren Stufe werden die Menschenseelen, welche sich dann verkörpern werden, diejenige Gemeinschaft mit einer höheren Welt erleben, welche die Atlantier auf einer niedrigeren erlebt haben. Es werden sich aber nur jene Menschen den neugestalteten Verhältnissen der Erde gewach- sen zeigen, welche in sich solche Seelen verkörpert haben, wie sie werden können durch die Einflüsse des griechisch- lateinischen, des darauffolgenden fünften, sechsten und sie- benten Zeitraumes der nachatlantischen Entwickelung. Das Innere solcher Seelen wird dem entsprechen, was aus der Erde bis dahin geworden ist. Die andern Seelen werden dann zurückbleiben müssen, während es vorher in ihrer Wahl gestanden hätte, sich die Bedingungen zum Mitkommen zu schaffen. Reif für die entsprechenden Verhältnisse nach der nächsten großen Umwälzung werden diejenigen Seelen sein, welche sich gerade beim Hinüberleben vom fünften in den sechsten nachatlantischen Zeitraum die Möglichkeit geschaf- fen haben werden, die übersinnlichen Erkenntnisse mit den Verstandes- und Gefiihlskräften zu durchdringen. Der fünfte und der sechste Zeitraum sind gewissermaßen die entscheidenden. In dem siebenten werden die Seelen, welche das Ziel des sechsten erreicht haben, sich zwar entsprechend weiter entwickeln; die anderen werden aber unter den ver- änderten Verhältnissen der Umgebung nur mehr wenig Ge- legenheit finden, das Versäumte nachzuholen. Erst in einer späteren Zukunft werden wieder Bedingungen eintreten, welche dies gestatten.  

 

331 

Es kommt eine Zeit, in welcher die Erden- und Menschheitsentwickelung so weit fortgeschritten sein wird, daß die Kräfte und Wesenheiten, welche sich während der lemurischen Zeit von der Erde loslösen mußten, um den weiteren Fortgang der Erdenwesen möglich zu machen, sich wieder mit der Erde vereinigen können. Der Mond wird sich dann wieder mit der Erde verbinden. Es wird dies geschehen, weil dann eine genügend große Anzahl von Menschenseelen so viel innere Kraft haben wird, daß sie diese Mondenkräfte zur weiteren Entwickelung fruchtbar machen wird. Das wird in einer Zeit sein, in welcher neben der hohen Entwickelung, die eine entsprechende Anzahl von Menschenseelen erreicht haben wird, eine andere einhergehen wird, welche die Richtung nach dem Bösen genommen hat. Die zurückgebliebenen Seelen werden in ihrem Karma so viel Irrtum, Häßlichkeit und Böses angehäuft haben, daß sie zunächst eine besondere, der guten Gemeinschaft der Menschen scharf entgegenstrebende Vereinigung der Bösen und Verirrten bilden werden.Die gute Menschheit wird durch ihre Entwickelung den Gebrauch der Mondenkräfte sich erwerben und dadurch auch den bösen Teil so umgestalten, daß er als ein besonderes Erdenreich mit der weiteren Entwickelung mitgehen kann. Durch diese Arbeit der guten Menschheit wird die dann mit dem Monde vereinigte Erde fähig, nach einer gewissen Entwickelungszeit auch wieder mit der Sonne (auch mit den anderen Planeten) vereinigt zu werden. Und nach einem Zwischenzustande, der wie ein Aufenthalt in einer höheren Welt sich darstellt, wird sich die Erde in den Jupiterzustand verwandeln.  

 

332 

In dem Erdenzustand ist dasjenige enthalten, was sich innerhalb der vorangehenden Saturn-, Sonnen-, Monden- zustände entwickelt hat. Der Erdenmensch findet «Weis- heit» in den Vorgängen, welche sich um ihn herum abspie- len. Diese Weisheit ist darinnen als das Ergebnis dessen, was vorher geschehen war. Die Erde ist der Nachkomme des «alten Mondes». Und dieser bildete sich mit dem, was zu ihm gehörte, zum «Kosmos der Weisheit» aus. Die Erde ist nun der Beginn einer Entwickelung, durch welche eine neue Kraft in diese Weisheit eingefügt wird. Es ist dies die Kraft der Liebe. Im Menschen der Erde muß diese Kraft der Liebe ihren Anfang nehmen. Und der «Kosmos der Weisheit» entwickelt sich in einen «Kosmos der Liebe» hinein. Aus alledem, was das «Ich» in sich entfalten kann, soll Liebe werden. Als das umfassende «Vorbild der Liebe» stellt sich bei seiner Offenbarung das hohe Sonnenwesen dar, welches bei Schilderung der Christusentwickelung gekennzeichnet werden konnte. In das Innerste des menschlichen Wesens- kernes ist damit der Keim der Liebe gesenkt Und von da aus soll er in die ganze Entwickelung einströmen. In das Innerste des menschlichen Wesenskernes ist damit der Keim der Liebe gesenkt Und von da aus soll er in die ganze Entwickelung einströmen. Wie sich die vorher gebildete Weisheit in den Kräften der sinnlichen Außenwelt der Erde, in den gegenwärtigen «Naturkräften» offenbart, so wird sich in Zukunft die Liebe selbst in allen Erscheinungen als neue Naturkraft offenbaren. Das ist das Geheimnis aller Entwickelung in die Zukunft hinein: daß die Erkenntnis, daß auch alles, was der Mensch vollbringt aus dem wahren Verständnis der Entwickelung heraus, eine Aussaat ist, die als Liebe reifen muß. Und so viel als Kraft der Liebe entsteht, so viel Schöpferisches wird für die Zukunft geleistet. In dem, was aus der Liebe geworden sein wird, werden die starken Kräfte liegen, welche zu dem oben geschilderten Endergebnis der Vergeistigung fuhren. Und so viel geistige Erkenntnis in die Menschheits- und Erdenent- wickelung einfließt, so viele lebensfähige Keime für die Zukunft werden vorhanden sein. Geistige Erkenntnis wandelt sich durch das, was sie ist, in Liebe um. Weisheit ist die Vorbedingung der Liebe; Liebe ist das Ergebnis der im «Ich» wiedergeborenen Weisheit.  

 

333 

Wo ist denn damals eigentlich das menschliche Ich, das heutige Ich? Im Menschen eigentlich nicht; es ist noch in der Umgebung. Durch das Einziehen des Ichs können wir auch sagen, verhärten sich die oberen Glieder des Menschen. Dadurch, daß das Ich außerhalb des Menschen war, war es in einer anderen Beziehung noch mit einer Eigenart behaftet, die später anders wurde. Durch Einziehen in den physischen Leib wurde das Ich veranlaßt, ein individuelles Ich zu werden, während es vorher noch eine Art Gruppenseele war. Ich will Ihnen hier ein Bild geben für den Tatbestand. Denken Sie sich, es säße ein Kreis von zwölf Menschen; irgendwo in einem Kreis angeordnet säßen diese zwölf Menschen. Durch die Entwickelung, wie sie heute ist, hat jeder Mensch sein Ich in sich. Es sitzen also zwölf Ichs im Kreis herum. Betrachten wir aber in der atlantischen Zeit einen solchen Kreis von Menschen, so säßen die physischen Körper auch herum, aber das Ich ist erst im Ätherleibe, der noch draußen ist. Vor einem jeden also befindet sich sein Ich. Das Ich hat aber eine andere Eigenschaft, es ist nicht so zentralisiert, es entfaltet gleich seine Kräfte und verbindet sich mit den Ichs der anderen Menschen, so daß sie einen Ring bilden, der wiederum seine Kräfte nach seinem Mittelpunkt schickt. Also haben wir hier einen ätherischen Kreis körper, der eine Einheit in sich bildet, und in ihm die Ichs, also ein Kreis von physischen Körpern und innerhalb eine ätherische Kreisfläche, die eine Einheit bildet, dadurch, daß die Ichs eingefangen werden, wird eingeschlossen das Einzel-Ich und durch dieses Bild kommen wir zu einer anschaulichen Vorstellung der Gruppenseelen. Gehen wir immer weiter zurück, so können wir dieses Bild festhalten, aber wir müssen uns nicht mehr einen solchen regelmäßigen Kreis von Menschen vorstellen, sondern diese Menschen können in der mannigfaltigsten Weise in der Welt zerstreut sein. Denken wir uns einen Menschen im westlichen Frankreich, einen andern im Osten von Amerika und so weiter, also nicht zusammensitzend, aber da, wo es sich um die Gesetze der geistigen Welt handelt, können die Iche doch zusammenhängen, wenn die Menschen auch über der Erde zerstreut sind. Diese Menschen bilden dann diesen Reigen. Das, was durch das Zusammenfließen ihrer Ichs gebildet wird, ist dann zwar nicht ein so geometrisch schöner Ätherkörper, aber es ist doch ein Einheitliches. Es hat also eine Gruppe von Menschen damals gegeben, die dadurch verbunden waren, daß ihre Ichs eine Einheit bildeten; und zwar gab es im wesentlichen vier solche Gruppen-Ichs. Sie müssen sich diese Menschen wieder entsprechend den Gesetzen der geistigen Welt vorstellen. Die Gruppenseelen der vier Gruppen gingen ineinander; sie waren nicht innerlich verbunden, gingen aber ineinander. Man nennt diese vier Gruppenseelen mit den Namen der vier apokalyptischen Tieren: Adler, Löwe, Stier, Mensch.“   

 

334 

Wenn wir einen Blick hinüberwerfen nach Asien, so finden wir da zunächst als erste Unterrasse der fünften Wurzelrasse, der alten indischen Rasse, jenes Volk, welches später mehr nach Süden wanderte und dort die Stammväter bildete der späteren Inder. Die wesentlichste Eigenschaft dieses nach dem nördlichen Indien hin lebenden Stammvolkes war, daß es in bezug auf die materielle Kultur keinen rechten Sinn entwickelte. Es hatte geistige Anschauungen höchster Art mit einem ganz und gar unentwickelten Sinn für die materielle Kultur. Weitabgewandt waren die alten Inder; ihre Seele war der atlantischen noch vollständig ähnlich darin, daß sie in sich eine unendlich herrliche Bilderwelt entwickeln konnte. Durch Joga- übung, aus dem Inneren heraus, entwickelte sich bei ihnen später eine fein ausgebildete, uns heute gelehrt erscheinende Anschauung von der Welt. Davon sind in der äußeren Überlieferung nur noch Bruchstücke vorhanden. Die Veden und die Bhagavad Gita geben von den gewaltigen Anschauungen der Inder kein richtiges Bild mehr, sondern nur noch Nachklänge. Auch in der Vedantaphilosophie ist nur noch ein ganz abstrakter Nachklang der ursprünglich wört- lich gelehrten Anschauung der Inder überliefert.

Denken Sie sich den Sinn, der dann in der späteren Kabbalistik herausgekommen ist in einer Form, die sich auf andere Dinge, mehr auf knifflige Kleinigkeiten erstreckte, denken Sie sich diesen Sinn angewendet auf hohe Weltgedanken. Wenn später der Jude darüber nachdenken konnte in der Kabbalistik, so rührte das davon her, daß die spätere jüdische Geheimlehre nur noch ein verkommenes Abbild, ein Nachklang ist jenes feinverzweigten Gedankensystems der uralten Inder. Und das, was Brahmanenlehre wurde, das ist durchaus nicht nur Religion in dem Sinne, wie die späteren Systeme, sondern Wis- senschaft, Dichtung und Religion in einem einzigen großen Ganzen. Das alles war wie die feinste Auslese, wie der herausgezogene Extrakt dessen, was sich in der alten atlantischen Kultur entwickelt hatte.  

 

335 

Die sechste Unterrasse wird ein überpsychisches Manas entwickeln. Was beim Menschen jetzt bloß eine Art Wissen ist, das wird in der sechsten Unterrasse unmittelbare Wirklichkeit, soziale Kraft. Die sechste Unterrasse hat den Gesellschaftsorganismus sozial zu durch- dringen mit demjenigen, was alle vorhergehende Entwickelung her- vorgebracht hat. Da wird erst das Christentum sozial gestaltend her- vortreten. Die sechste Unterrasse wird die grundlegende Keimrasse für die sechste Wurzelrasse. Die fünfte Wurzelrasse stammt ab von den Ursemiten, der fünften Unterrasse der vierten Wurzelrasse. Die haben das eigene Ich entwickelt, das den Egoismus hervorbringt. Das Selbständigwerden verdankt die Menschheit den Ursemiten. Der Mensch muß sich erst selbst finden, dann aber auch sich selbst wieder hingeben. Er muß sich dem hingeben, was den Gedanken wirklich macht. Die sechste Unterrasse ist dazu bestimmt, anstelle der Ver- wandtschaft des Blutes die Verwandtschaft des Manas zu setzen, die Verwandtschaft im Geiste. Der Gedanke, der altruistisch ist, wird die Anlage zur Überwindung des Egoismus entwickeln. In der sechsten Unterrasse wird die Anlage gegeben werden zur Überwindung des Egoismus, aber so, daß Gleichgewicht gehalten wird zwischen Selbstheit und Selbstlosigkeit. Der Mensch der sechsten Unterrasse wird sich weder verlieren nach außen, noch sich ab- schließen nach innen. Bei der siebenten Unterrasse tritt eine Art Hypertrophie ein. Der Mensch strömt dann nach außen aus, was er jetzt in sich hat: seinen Egoismus. Die Mitglieder der sechsten Unterrasse dagegen halten das Gleichgewicht. Die siebente Unterrasse verhärtet den Egoismus. Da wird später das englisch-amerikanische Volk als etwas Starres hineinragen in die sechste Wurzel- rasse, wie heute die Chinesen ein starrer Rest sind der atlantischen Zeit, der vierten Wurzelrasse.  

 

336 

Auf der vierten Stufe erscheint ein Stoffliches, gestaltet von den Kräften der Umwelt, die auf der dritten Stufe bloß die äußeren Beziehungen geregelt haben und die jetzt in das Innere der Wesen hineinarbeiten. Es ist dies das Gebiet des Physischen. Ein Wesen, das auf dieser Stufe steht, ist ein Spiegel seiner Umwelt; es arbeiten die Kräfte der letzteren an seiner Gliederung.   

 

337 

Siehe 134 – 140  

 

338 

Es mußten auf die Erde während der ersten Hälfte ihrer Evolution Kräfte gepflanzt werden, welche von den drei vorhergehenden Weltkörpern noch nicht da waren. Die leitenden Wesen der Erdentwickelung entnahmen solche Kräfte während der ersten Hälfte dieser Entwickelung vom Mars; sie nehmen sie während der zweiten vom Merkur. Durch die Marskräfte erfährt die Empfindungsseele (Astralkörper) eine Auffrischung. Sie wird zu dem, was in meiner «Theosophie» Verstandesseele genannt wird. 

Erde 300-302
Erde 303-307
Erde 307-308
Erde 309-311a
Erde 311b-312
Erde 313-314
Erde 315-316
Erde 317-325
Erde 326-327
Erde 328-330
Erde 331-332
Erde 333
Erde 334-335
Erde 336-339

 

339 

Es mußten auf die Erde während der ersten Hälfte ihrer Evolution Kräfte gepflanzt werden, welche von den drei vorhergehenden Weltkörpern noch nicht da waren. Die leitenden Wesen der Erdentwickelung entnahmen solche Kräfte während der ersten Hälfte dieser Entwickelung vom Mars; sie nehmen sie während der zweiten vom Merkur. Durch die Marskräfte erfährt die Empfindungsseele (Astralkörper) eine Auffrischung. Sie wird zu dem, was in meiner «Theosophie» Verstandesseele genannt wird. Durch die vom Merkur geholten Kräfte wird diese Verstandesseele wieder so aufgefrischt, daß sie bei ihrer eigenen Evolutionsstufe nicht stehenbleibt, sondern sich zur Bewußtseinsseele aufschließt. Und innerhalb der Bewußtseinsseele wird das «Geistselbst » (Manas) geboren. Dieses wird auf dem Jupiter das den Menschen beherrschende Prinzip sein. In gleicher Art wird das mit dem Lebensgeist (Budhi) auf der Venus und mit Atma auf dem Vulkan sein. 

340

Wenn wir das deutlich aussprechen wollen, so müssen wir sagen: Alle Fortpflanzung des Menschen geschah nicht im Bewußtsein des Wachens, sondern im Bewußtsein des Schlafes. — Wenn der Mensch außer seinem physischen Leib und in der geistigen Welt war, da brachte er sozusagen in diesem Bewußtseinszustand, wo ihm alles in Bildern erschien, dasjenige, was an Tatsachen für die Fortpflanzung zu geschehen hatte, in Bewegung, und der ganze Fortpflanzungsakt war in Geistiges gehüllt, erschien ihm in dem Bilde des Steinwerfens hinter sich. Der ganze Fortpflanzungsakt war gehüllt in geistiges Bewußtsein, lag hinter dem Tagesbewußtsein. Der Mensch wußte nichts vom Geschlechtlichen. Im Tagesbewußtsein sah er sich nicht so, als ob er in zwei Geschlechtern vorhanden wäre, und seine Seele war unberührt von jedem Gedanken an das Geschlechtliche. Nicht, als ob es nicht vorhanden gewesen wäre. Es war vorhanden, aber es ruhte im Dunkel eines geistigen Bewußtseins. Es war für den Menschen während des Tagesbewußtseins nicht vorhanden. Mit der Erringung der ersten Anlage zum Ich-Bewußtsein wird dem Menschen die Geschlechtlichkeit erst bewußt. Das ist der Moment, der uns in der Bibel dargestellt wird, wo Adam und Eva gewahr werden, daß es etwas wie eine Geschlechtlichkeit gibt. Diesen bedeutungsvollen dramatischen Moment, hierher haben wir ihn in der Erdenentwickelung zu setzen. Und wenn Sie hellseherisch zurückblicken auf die Zeit, die voranging, so sehen Sie von dem Menschen eben nur dasjenige, was die Werkzeuge des Geistes sind. Das andere war überhaupt nicht zu sehen. Der Mensch war nur seiner oberen Gestalt nach zu sehen.Und von dem genannten Zeitpunkt an fing man an, den Menschen ganz zu sehen. Es ist uns jetzt begreiflich, warum die Menschen sich nun verhüllten. Vorher sahen sie nichts, was sie hätten verhüllen sollen. So trat der Mensch allmählich ins Äußere heraus.

 

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Auf dieser Bewußtseinsstufe nimmt der Mensch nicht mehr nur Bilder traumartig wahr, die als Wirkung seiner Umgebung in seiner Seele aufsteigen, sondern es treten für ihn Gegenstände «draußen im Räume» auf. Auf dem Monde und auch noch während der Wiederholungsstufen auf der Erde stieg zum Beispiel ein Farbenbild auf in seiner Seele, wenn ihm ein entsprechender Gegenstand nahekam. Das ganze Bewußt- sein bestand aus solchen in der Seele auf und abwogenden Bildern, Tönen und so weiter. Erst beim Auftreten des vierten Bewußtseinszustandes tritt die Farbe nicht mehr bloß in der Seele, sondern an einem äußeren räum- lich begrenzten Gegenstande auf, der Ton ist nicht mehr bloß ein inneres Erklingen der Seele; sondern ein Gegen- stand im Räume tönt. Man nennt deshalb in der Geheim- wissenschaft diesen vierten, den irdischen, Bewußtseins- zustand auch das «gegenständliche Bewußtsein. Langsam und allmählich hat dieser sich im Verlauf der Entwickelung herausgebildet, indem die physischen Sinnes- organe nach und nach entstanden sind, und so an äußeren Gegenständen die mannigfaltigsten sinnlichen Eigenschaften wahrnehmbar machten. Und außer den schon jetzt entwickelten Sinnen sind andere erst noch im Keime vorhanden, die in der folgenden Erdenzeit zur Entfaltung kommen und die Sinneswelt noch in einer viel größeren Mannigfaltigkeit zeigen werden, als dies schon heute der Fall ist. Im Vorhergehenden ist das allmähliche Wachsen dieses Erdenbewußtseins dargestellt worden, und in den folgenden Ausführungen wird diese Darstellung wesentliche Erweiterungen und Ergänzungen erfahren. Die farbige Welt, die tönende und so weiter, welche der frühere Mensch also in seinem Innern wahrgenommen hat, tritt ihm während des Erdenlebens draußen im Räume entgegen. Dafür aber tritt in seinem Innern eine neue Welt auf, die Vorstellungs- oder Gedankenwelt. Von Vorstellungen und Gedanken kann man beim Mondbewußtsein nicht reden. Dasselbe besteht lediglich in den gekennzeichneten Bildern. Ungefähr um die Mitte der Erd- entwickelung — die Sache bereitet sich eigentlich schon etwas früher vor — tritt in dem Menschen die Fähigkeit auf, sich Vorstellungen und Gedanken über die Gegen- stände zu bilden. Und diese Fähigkeit bildet auch die Grundlage für das Gedächtnis und das Selbstbewußtsein. Erst der vorstellende Mensch kann die Erinnerung an das ausbilden, was er wahrgenommen hat; und erst der denkende Mensch gelangt dazu, sich als ein selbständiges, selbstbewußtes Wesen von seiner Umgebung zu unter- scheiden, sich als ein «Ich» kennenzulernen. Die ersten drei geschilderten Stufen waren also Bewußtseinsstufen, die vierte ist nicht bloß Bewußtsein, sondern Selbstbewußtsein.

 

 

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